Germteig Grundrezept und 5 Tipps, damit er perfekt gelingt!

Die Erfahrung mit meinem ersten Germteig war schrecklich. Der Teig fühlte sich an wie ein schwerer Betonblock, zog sich eher zusammen anstatt aufzugehen und sah nach dem Backen noch unappetitlicher aus als davor. Frustration und Wut waren die Folge.
Aber auch die Frage: WARUM? Ich habe doch eigentlich alles richtig gemacht oder nicht? Nach diesem Tag wollte ich mit Germteigen nichts mehr zu tun haben und die Finger davon lassen.

Aufgeben gibt’s nicht…

Tja, aber dann habe ich bemerkt, dass soooo viele leckere Dinge mit Germ zubereitet werden. Ich konnte einfach nicht auf Germzopf, Brotteig, etc. verzichten. Also begann ich, mich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen. Als ich dann herausgefunden habe, dass Germ aus kleinen Pilzen besteht, die sich vermehren und Co2 ausstoßen, damit der Teig aufgeht und locker wird, konnte ich nicht anders, als noch einmal einen Neuanfang mit den Hefepilzen zu starten.

Hefeteig

Auch wenn die Zubereitung von Germteigen sehr kompliziert und schwierig erscheint, muss man eigentlich nur einige kleine Dinge beachten, die für ein gelungenes Ergebnis ausschlaggebend sind:

5 Tipps für ein perfektes Germteig-Ergebnis

  1.  Der größte Feind von Germ: Hitze!
    Daher unbedingt darauf achten, dass die Zutaten für den Teig lieber zu kalt sind, als zu warm! Das Erwärmen von Milch, Wasser und Co. muss NICHT sein. Oft wird die Temperatur der Flüssigkeiten unterschätzt. Die Folge: Die Pilze sterben ab und der Teig geht nicht mehr auf. Ich verwende die Zutaten einfach immer direkt aus dem Kühlschrank. So bin ich sicher, dass es für den Germ nicht zu heiß wird und gleichzeitig spare ich mir einen Arbeitsschritt.
  2. Kneten, Kneten, Kneten!
    Germteig sollte mindestens 10 Minuten verknetet werden bzw. so lange, bis er sich vom Schüsselrand- und boden löst. Nur so kann Gluten aus dem Mehl austreten, welches Stränge bildet und diese sich schließlich zu einem starken Netz im Teig verbinden. Die Zwischenräume werden vom Germ mit Co2 gefüllt, wodurch der Teig aufgeht und dabei sehr locker und elastisch wird.
  3. Der Teig sollte zweimal aufgehen dürfen
    Wichtig ist, dass der Germteig einmal nach dem Verkneten und einmal nach dem Formen (bevor der Teig gebacken wird) mindestens eine Stunde aufgehen kann. Die perfekte Temperatur für die Pilze liegt übrigens bei ca. 32°C. Der Teig sollte deshalb abgedeckt an einem etwas wärmeren Ort oder bei Zimmertemperatur stehen gelassen werden. Der Teig sollte sich nach dem Aufgehen deutlich verdoppelt haben.
  4. Frischer Germ oder Trockengerm?
    Ich habe öfters gelesen, dass frischer Germ die besseren Ergebnisse als Trockengerm liefert. Der Vorteil bei Trockengerm ist jedoch, dass dieser viel länger haltbar und somit immer auf Vorrat vorhanden ist (Vor der Verwendung unbedingt auf das Ablaufdatum achten!). Frischer Germ hingegen hält nur ca. 2 Wochen. Ich verwende sowohl Trockengerm als auch frischem Germ zum Backen und ich habe auch bei den Ergebnissen nicht wirklich einen Unterschied erkannt.
  5. Germteig einfrieren
    Germteig kann auch auf Vorrat zubereitet und eingefroren werden: Dazu den Teig nach dem Verkneten zu einer Kugel formen, flach drücken, in Frischhaltefolie einwickeln und einfrieren (Nicht aufgehen lassen!).
    Bei weiterer Verwendung: Den Germteig im Kühlschrank über Nacht auftauen lassen, anschließend an bei Zimmertemperatur abgedeckt ca. 30 Minuten aufgehen lassen und weiterverarbeiten.

Also, der Germteig kann nur aufgehen wenn…

  1. …die Zutaten nicht zu heiß sind.
  2. …die Masse mindestens 10 Minuten verknetet wird oder bis sich der Teig vom Schüsselrand und -boden löst.
  3. …er zweimal bei Zimmertemperatur genug Zeit zum Aufgehen bekommt.
  4. …der Germ frisch ist bzw. der Trockengerm nicht abgelaufen ist.

Wenn ihr diese Punkte beachtet sollte eurem locker leichten Germteig nichts mehr im Wege stehen.

Germteig Grundrezept

  • 500 g Mehl
  • 2 Eidotter
  • 30 g frischen Germ oder 1 Päckchen Trockengerm
  • 80 g Zucker
  • 80 g weiche Butter
  • 250 ml kalte Milch
  • 1 EL Rum
  • 5 g Salz

Zubereitung des Germteiges

  1. Zuerst alle Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben und mit den Knethaken einer Küchenmaschine oder eines Handrührgerätes auf niedriger bis mittlerer Stufe mindestens 10-15 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Der Teig sollte sich vom Schüsselrand und -boden gelöst haben.
  2. Den Teig auf der Arbeitsfläche zu einer Kugel schleifen, zurück in die Schüssel legen und abgedeckt bei Zimmertemperatur ca. 1 Stunde aufgehen lassen.
  3. Danach den Teig nach belieben formen und noch einmal für 45-60 Minuten aufgehen lassen.
  4. Den geformten Germteig mit einer Ei-Milch-Mischung bestreichen und im vorgeheizten Backofen bei 180° C Ober-/Unterhitze je nach Größe des Gebäcks ca. 30-50 Minuten goldgelb backen.

6 Kommentare

  1. Super Celina!
    Vielleicht hab ich durch dich jetzt auch mal Glück, daß der Hefeteig gelingt. Und nicht nur an meinen Finger klebt und gleich mit gebacken werden könnte!
    Vielen Dank für die Erklärung!
    Philomena

  2. Hefeteig geht super auf, wenn er fertig gerührt in die Mikrowelle kommt und drei Minuten auf der Auftaustufe gewärmt wird.

  3. Servus!
    Wie kann ich die Häschen aufbewahren,damit sie am nächsten Tag noch schön weich sind?
    Ich möchte sie aber bitte NICHT einfrieren müssen!! Lg Bine??

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