Ja, Backen ist eine Wissenschaft für sich. Aber manchmal sind es nur winzig kleine Dinge, die verändert müssen, um bessere Backergebnisse zu erzielen. Diese 10 Blitz-Back-Tipps klären über die häufigsten Fehler beim Backen auf und verhelfen blitzschnell zu schöneren und köstlicheren Backergebnissen.
1. Die Temperatur der Zutaten
Die Temperatur der Zutaten ist wahrscheinlich eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein gelungenes Backergebnis. Bei einem Rührteig oder Biskuit müssen die Zutaten unbedingt zimmerwarm sein! So lassen sich sich viel besser aufschlagen und miteinander verbinden. Also am besten die Zutaten einfach 1-2 Stunden vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen. Wenn es einmal schnell gehen muss, könnt ihr die Eier ein paar Minuten in warmes Wasser legen und die Butter fein reiben (So wird sie viel schneller zimmerwarm). Achtung: Bei einem Mürbeteig müssen die Zutaten unbedingt kalt bleiben, damit der Teig nach dem Backen zart und schön mürbe wird.
Hier findet ihr noch weitere Tipps für den perfekten Mürbeteig, damit er auf der Zunge zergeht.
2. Zu langes Teigrühren bringt Unglück
Es ist einfach schrecklich, wenn man sein ganzes Herzblut in die Zubereitung eines Teiges hineingesteckt hat, sich genau an das Rezept gehalten hat und man dann schockiert erkennt, dass der Teig beim Backen in sich zusammenfällt. Mir ist das wirklich sehr oft passiert und ich weiß, wie schrecklich und frustrierend das ist. Die Ursache dafür ist meistens, dass das Mehl zu lange in den Teig eingerührt wird. Bei einem Brotteig ist das zum Beispiel sogar notwendig, damit Gluten austritt und sich zu verbindenden Strängen bildet. Bei einem Rührteig bewirken die Stränge jedoch das Gegenteil: Sie ziehen den Kuchen beim Backen zusammen und man findet dieses hässliche Loch im Teig. Also, ab jetzt immer beachten: Mehl nur ganz kurz und am Schluss in den Teig einrühren oder unterheben!
3. Eiweiß wird nur zu Schnee, wenn…
die Schüssel fettfrei, trocken und sauber ist und wenn sich kein Eigelb ins Eiweiß hineingeschlichen hat. Mit einer Prise Salz lässt sich das Eiweiß noch ein kleines bisschen besser und schneller zu Eischnee aufschlagen. Wenn die Eier dann noch zimmerwarm sind, wird der Eischnee perfekt. Garantiert!
Und wie erkenne ich nun, dass mein Eischnee fertig ist? Einfach den „Schüssel-verkehrt-über-Kopf-halten-Test“ durchführen ;-). Wenn der Eischnee seidig-matt glänzt, in der Schüssel bleibt und nicht herausfällt, dann ist er perfekt!
4. Die Sache mit dem Backpulver
Backpulver ist ein Wundermittel. Es hebt den Teig hoch in die Lüfte. Nein? Der Kuchen sinkt eher zusammen? Teige bei denen Backpulver verwendet wird, sollten nicht zu lange stehen gelassen werden. Am besten funktioniert es, wenn man Backpulver und Mehl vermischt,siebt, am Schluss kurz unterrührt und den Teig anschließend sofort in den Backofen schiebt. Jetzt kann nichts mehr schief (bzw. nach unten) gehen!
5. Für intensiveres Nuss-Geschmackserlebnis im Teig
Ihr seit richtige Nuss-Fans und möchtet, dass euer Nusskuchen noch intensiver nach köstlichen Nüssen duftet und schmeckt? Wenn ihr einen Multizerkleinerer oder einen Mixer Zuhause habt, kauft am besten ganze Nüsse und mahlt sie selbst. So wird der Geschmack viel intensiver. Ihr könnt die gemahlenen Nüsse dann auch noch kurz in einer beschichteten (NICHT EINFETTEN) Pfanne rösten (Funktioniert auch mit gekauften gemahlenen Nüssen :-)).
6. Sind meine Kuchenböden schon fertig?
Diese Frage habe ich mir wirklich schon 1000 Mal gestellt und ihr euch bestimmt auch. Es ist besonders wichtig, dass ihr die Backofentür nie zu früh öffnet. Die Böden sollten also mindestens 3/4 der angegebenen Backzeit im Ofen genossen haben, bevor ihr die Tür öffnet (Ansonsten „puff“ und der Teig fällt wieder in sich zusammen). Wenn ihr euch dann noch nicht sicher seit, ob die Böden durchgebacken sind, steht euch die Stäbchenprobe zur Seite. Einfach mit einem Zahnstocher oder Schaschlik-Spieß vorsichtig in den Kuchen hineinstechen. Wenn am Stäbchen kein Teig kleben bleibt, könnt ihr die Böden aus dem Ofen holen. Wenn der Kuchen noch nicht durch ist, euch die Oberfläche aber schon zu dunkel wird, könnt ihr den Boden mit etwas Alufolie abdecken. So behält er an der Oberfläche den richtigen „Teint“ und kann in Ruhe durchbacken.
7. Und beim Brotteig? Stäbchenprobe: Ja oder Nein?
Was beim Kuchenteig wirklich sehr hilfreich ist, ist bei einem Brotteig nicht der Rede wert. Eine Stäbchenprobe funktioniert hier nicht wirklich. In diesem Fall kann ich euch jedoch den Klopf-Test empfehlen. Dafür müsst ihr das Brot umdrehen und einige Male auf die Unterseite klopfen. Wenn das Brot „hohl“ klingt, dann ist es perfekt und durchgebacken. Dieser Test ist am Anfang vielleicht noch etwas schwierig, da es oft gar nicht so einfach ist, den richtigen Klang eines durchgebackenen Brotes zu erkennen. Aber keine Sorge: mit der Zeit werdet ihr ein Gefühl dafür bekommen.
8. Sind Zutaten gleich Zutaten?
Ich kann euch nur von Herzen empfehlen: Achtet bei den Zutaten für eure Backwerke in erster Linie auf die Qualität. Es lohnt sich! Mir ist es zum Beispiel sehr wichtig, regionale Produkte zu verwenden. Fragt bei einem Bauernhof in eurer Nähe nach Eiern und Butter oder kauft Lebensmittel im Supermarkt in Bio-Qualität. Für meine fruchtigen Torten verwende ich mittlerweile schon Beeren aus meinem eigenen Garten und auch meine Gartenkräuter werden gerne für Brot- oder andere herzhafte Rezepte verwendet. Zutaten mit hoher Qualität sind zwar vielleicht etwas teurer, sie sorgen jedoch für ein deutlich besseres Backergebnis. Und ich kann euch sagen: Den Unterschied kann man wirklich sehen und schmecken.
9. Hefe – Der Umgang mit diesen Wunderpilzchen sei gelernt
Hefe mag es gerne warm. Nicht zu kalt und nicht zu heiß. Außerdem möchte sie mit allergrößter Sensibilität und Liebe verarbeitet werden. Nur so wird sie euch einen wunderbar lockeren und luftigen Teig zaubern. Bei der Verarbeitung von frischer Hefe ist es besonders wichtig, dass sie frisch ist und dass ihr die Flüssigkeit, die ihr zum Mehl hinzufügt, nicht zu heiß ist. Ansonsten sterben die Hefepilze ab und der Teig geht nicht mehr auf. Milch, Wasser und Co. sollten lauwarm sein, aber auf keinen Fall dampfen. Dann unbedingt abkühlen lassen.
Ein Hefeteig sollte außerdem mindestens 10 Minuten verknetet werden. Nur so kann Gluten aus dem Mehl austreten und sich zu verbindenden Strängen bilden.
Hier findet ihr noch weitere Infos sowie Tipps und Tricks für den perfekten Hefeteig.
10. The secret ingredient is always love
So kitschig dieser Satz auch klingt. Wenn ihr mit Liebe und Freude backt, wird man es später beim Genießen eurer Backwerke schmecken können. Also backt nie nie nie nie an einem Tag, an dem ihr so gar keine Lust auf Backen habt oder keine Nerven dafür habt. Backen kann zwar Stress reduzieren, aber wenn ihr schon im Vorhinein das Gefühl habt, dass es einfach nicht euer Backtag wird, dann schlaft unbedingt eine Nacht drüber. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass an solchen Tagen alles schief gehen wird, was einfach nur schief gehen kann. Und dann seit ihr noch frustrierter als davor. Also, wenn ihr gerne backt und mit viel Liebe arbeitet, dann wird euer Backwerk garantiert ein Gaumenschmaus werden.
Ich hoffe ich konnte euch mit diesen kleinen, aber wirkungsvollen Tipps weiterhelfen. Wenn ihr dennoch noch Fragen habt, nutzt gerne die Kommentarfunktion oder stellt mir die Fragen per Email. Ich werde euch so gut es geht beraten und versuchen, weiterzuhelfen.
So und jetzt müsst ihr euch nur noch ein Lieblingsrezept auf meinem Blog suchen und dann würde ich sagen, ran an den Backofen!
Danke für die Tipps! Sie sind sehr hilfreich. Jetzt weiß ich endlich was ich bei der Hefe falsch gemacht habe. Jetzt klappts garantiert 😉
Das freut mich sehr, dass dir die Tipps weitergeholfen haben. Ja, dann wird es ja jetzt Zeit für ein leckeres Gebäck mit Hefeteig 😀